Evidence-Based Learning at School

Gelernte Lektionen und Schlussfolgerungen auf allen vier Ebenen

Dieses Projekt wurde in vier Ebenen aufgeteilt (Schulaufsicht-, Schulleiter-, Lehrer- und Schüler-Ebene), die zusammengearbeitet haben, um an Bildungsorganisationen zu arbeiten, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, nachgewiesenen Erfahrungen und evidenzbasierten Ansätzen basieren. Parallel hierzu hat das Projekt das Ziel, die Verwendung von Informationstechnologie (IT) im Unterricht zu fördern und zu verbessern.

Schulaufsicht -Ebene

Die Vertreter der Schulaufsicht haben folgendes festgestellt:

  • Am Anfang lag der Fokus auf Aktivitäten, heute hat er sich hin zur Visualisierung von Strategien verschoben
  • Es besteht die Notwendigkeit, die „Arbeitsorganisation“ besser hervorzuheben
  • Sie müssen hinter ihren Schulleitern stehen und sie in ihrer Arbeit stärken, indem sie ihnen Vertrauen entgegenbringen und einzelne Zielstufen setzen
  • Sie müssen Ambitionen fördern und Wertesysteme, Struktur und eine Vision liefern
  • Es ist wichtig, ein gemeinsames Verständnis zu erreichen, dass Schulaufsicht und Schulleitung enger zusammenarbeiten, um die gleiche Botschaft auszusenden
  • Eine Langzeitstrategie („Festhalten und aushalten“) ist dennoch eine große Herausforderung

 

Schulleiter-Ebene

Auf dieser Ebene gab es einen starken Personalwechsel im Laufe des Projektes, was das Ergebnis natürlich beeinflusst hat.

Heute haben die aktuellen Schulleiter von Hagaskolan und der Staatlichen Realschule Geisenfeld ein gemeinsames und tieferes Verständnis, was es bedeutet, eine Schule auf wissenschaftlicher Basis zu leiten.

Die Schulleiter haben folgendes festgestellt:

  • Es ist wertvoll, eine Außenperspektive (Beratung) zur Verfügung zu haben
  • Es ist wichtig, die notwendigen Vorbedingungen und unterstützenden Systeme zu schaffen
  • Nach dem Verständnis der Grundlagen der Leitung einer Schule auf wissenschaftlicher Basis besteht die größte Herausforderung jetzt darin, alle oder zumindest so viele wie möglich „an Bord“ zu kriegen
  • Sie müssen ihren Mitarbeitern die Vorteile der engeren Zusammenarbeit kommunizieren

 

Lehrer-Ebene

Die dritte Ebene sind die Lehrer, die in das Projekt involviert waren. Die Projektlehrer von Hagaskolan und der Staatlichen Realschule Geisenfeld haben Klassenzimmer-Experimente und Lerngespräche darüber durchgeführt, was in ihren Klassenzimmern passiert ist. Sie haben über verschiedene Lehrmethoden reflektiert und einen evidenzbasierten Ansatz in ihrem Unterricht entwickelt.

Die Lehrer:

  • wissen mehr über evidenzbasierter Methoden und nutzen diese häufiger
  • sehen positive Effekte in ihrem eigenen Unterricht (ein besonders erwähnenswertes Beispiel ist vielfältiges Feedback)
  • finden, dass die Verwendung von IT die Motivation der Schüler und deren Lernintensität steigert, wenn sie dafür einen ausgefertigten Plan haben
  • haben neue Kompetenzen erlangt
  • sind selbstsicherer geworden
  • haben einen systematischen Ansatz zur Reflexion ihrer Unterrichtsmethoden kennengelernt
  • haben verstanden, dass es viel Zeit und Führung erfordert, um die Schule in eine Lernorganisation zu verwandeln
  • stellen fest, dass Bereitschaft und Unterstützung der Schulleitung, diesen Weg zu gehen, wesentliche Komponenten sind
  • haben herausgefunden, dass der Einsatz von IT am sinnvollsten ist beim
    • Erweitern des Klassenzimmers (z. B. E-Mail-Projekte mit ausländischen Klassen oder die Einbindung externer Experten per Videokonferenz)
    • Geben und Erhalten von Feedback (z. B. socrative.com)
    • Erlangen von Kompetenzen
    • Visualisieren

 

Schüler-Ebene

Am Anfang des Projekts wurde eine Umfrage unter Schülern der teilnehmenden Schulen durchgeführt. Dieselbe Umfrage wurde am Ende des Projektzeitraums durchgeführt. Nach dem Vergleich der Antworten können die folgenden Schlussfolgerungen gezogen werden.

Unsere Schüler:

  • sind motivierter bei der Nutzung von IT
  • sind aktiver bei der Nutzung von IT
  • haben IT gerne in der Gruppenarbeit genutzt
  • schätzen regelmäßiges Feedback sehr, das ihnen sagt, wie ihr aktueller Stand ist und was sie als Nächstes tun können, um sich zu verbessern (vgl. Petty 2009; „medal & mission“)
  • finden es gut, bei der Auswahl von Themen und Prüfmethoden mitbestimmen zu dürfen
  • mögen die Verwendung von IT (digitale Whiteboards/ Smartphones/ Tablets)
  • mögen aber ebenso analoge Medien; es ist die Mischung aus beiden, angepasst sowohl an die Inhalte und Ziele als auch an die Schüler, die den Unterschied macht und den Wert steigert

Insgesamt war dieses Projekt eine sehr gute Kooperation. Was wir voneinander und über das Projektthema gelernt haben, können wir auf unsere weitere Arbeit in der Klasse übertragen. Außerdem wissen wir, wie wir unsere Schulen in ihrer Entwicklung unterstützen und den Prozess der evidenzbasierten Unterrichtsentwicklung fördern können.

Øyvind Eriksen

Petty, G.,  (2009) Evidence-Based Teaching. Nelson-Thornes