Evidence-Based Learning at School

Regionale Lehrerfortbildung für die Realschulen in Oberbayern-West

Aufgrund der neuesten Forschungen zu nachhaltigem Lernen, sowie der gesicherten und für unser Gesellschafts- und Schulsystem relevanten Ergebnisse der empirischen Lern- und Bildungsforschung, wurde 2013 das bisherige Fortbildungskonzept des Aufsichtsbezirkes für die Realschulen in Oberbayern-West inhaltlich und formal neu gestaltet.

Ziele des neuen Konzeptes

Auf der Basis der bisherigen Fortbildungen und im Rahmen der gesetzlichen, personellen und finanziellen Bedingungen wurde eine systematische Weiterentwicklung begonnen. Diese soll

  • eine hohe Nachhaltigkeit des in der Regionalen Fortbildung Erfahrenen sichern,
  • die Lernwirksamkeit fördern,
  • die Motivation und Professionalisierung der Beteiligten fördern,
  • der Schulentwicklung der Realschulen im Bezirk dienen.

Mit dem neuen Konzept sollen Lehrkräfte, Fachschaftsvorsitzende und andere Verantwortliche, sowie Schulleitungen und Führungskräfte erreicht werden. Aufgrund der oben genannten Ziele, wird den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein höheres Maß an Verantwortung zugesprochen und zugemutet.

Organisation der Regionalen Lehrerfortbildung

Die grundlegende Organisation der Regionalen Lehrerfortbildung liegt, wie bisher, in den Händen der Dienststelle und des jeweiligen Fachmitarbeiters/ der Fachmitarbeiterin. Jedoch ist wegen der systematischen Ausrichtung des Konzepts nun noch wichtiger, die Inhalte und Ziele der Fortbildung frühzeitig abzusprechen. Außerdem müssen die an der Fortbildung beteiligten Referenten/-innen über die neuen Grundlagen des Konzeptes informiert werden.

Formen der Fortbildungen

Die bis zur Umgestaltung gängige Hauptform der eintägigen Fortbildung, die für freiwillige Interessenten ausgeschrieben wurde, bleibt weiterhin ein wichtiger Bestandteil.

Hinzu kommen nun aber auch Dienstbesprechungen für Fachschaftsleitungen und Multiplikatoren, die verpflichten stattfinden. Das dort Erlernte soll in Form von Austauschgruppen bzw. Schulinternen Lehrerfortbildung in das Kollegium transportiert werden. Ebenso sind methodische Formen wie handlungsorientierte Workshops, Lehrerbildungstage und Fachtage, mit zahlreichen (auch parallelen) Angeboten gewünscht. Fortbildungen und Austauschforen für derzeitige und künftige Führungskräfte werden verstärkt angeboten. Besonders in diesem Bereich sind externe Unterstützer gefragt.

Inhalte der Regionalen Lehrerfortbildungen

Die Regionalen Lehrerfortbildungen sollen sich an folgenden Themen orientieren:

  • fachspezifisch relevante Schwerpunkte, die die Fachmitarbeiter/-innen einbringen,
  • didaktische und pädagogische Schwerpunkte,
  • aktuelle und übergeordnete Themen (z.B. Lehrplanorientierung, neue Handreichungen des ISB, etc.),
  • übergeordnete Ziele der Regionalen Lehrerfortbildung in Oberbayern-West.

Gewünschte bzw. verbindliche Methoden innerhalb der einzelnen Regionalen Lehrerfortbildung, die das neue Konzept unterstützen

Ein wichtiges Element des nachhaltigen Lernens ist die klare Zielsetzung. Deswegen ist eine klare Zielangabe und eine verbale Einbettung der einzelnen Fortbildung in größere Zielsetzungen verbindlich.

Aufgrund der nun neuen Grundlagen der Regionalen Lehrerfortbildung ist es auch wichtig, dass innerhalb der Fortbildung Austausch- bzw. Anwendungszeiten vorgesehen sind. Auch sollen die Teilnehmer nachbereitende Arbeitsaufträge erhalten, um die Nachhaltigkeit und die Umsetzung an der Schule bzw. im Unterricht besser zu gewährleisten. Um dies zu unterstützen wurde ein Blatt entwickelt, das jeder Teilnehmer/jede Teilnehmerin erhält und auf dem festgehalten wird, wie er/sie das neu erworbenen Wissen an der Schule weitergegeben hat. Dieses Blatt wird nach Durchführung der Maßnahme im Personalakt der jeweiligen Lehrkraft abgeheftet.

Am Ende jeder Fortbildung findet eine Evaluation statt. Diese wird zentral und zeitnah ausgewertet und das Ergebnis allen Verantwortlichen mitgeteilt. Die daraus gewonnen Ergebnisse werden für die Zukunft verwertet und dienen der Weiterentwicklung. Um eine aussagekräftigere Auswertung zu erhalten, wurde der Evaluationsbogen überarbeitet.

Wenn gewünscht, oder notwendig, können nach ca. drei Monaten erneute, freiwillige Treffen im selben Kreis stattfinden. Dies soll der Nachhaltigkeit und der Netzwerkbildung dienen.

Das in der Fortbildung angebotene bzw. erstellte Material wird zeitnah auf dem MB-Server eingestellt und ist von dort aus elektronisch verfügbar.

Umsetzung der Regionalen Lehrerfortbildung an den Schulen

Um die für die Umgestaltung der Regionalen Lehrerfortbildung grundlegen Ziele zu erreichen ist es notwendig, dass auch an der Schule selbst verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden.

Die Schulleitung benötigt einen Fortbildungsplan, mit dessen Hilfe sie bestimmte Themen, Fächer und Lehrkräfte auswählt, die in diesen Plan oder in andere systematische Überlegungen passt.

Wenn die Fortbildung nicht verpflichtend ist und/oder sich nicht an einen bestimmten Personenkreis wendet, sollen wenn möglich von jeder Schule zwei Lehrkräfte ausgewählt werden.

Da die Umsetzung, des neu erworbenen Wissen, für die Teilnehmer/-innen verbindlich ist, soll die Schulleitung förderliche Bedingungen an der Schule schaffen, die dies möglich machen.

Ernst Fischer / Daniela Walther
Dienststelle des Ministerialbeauftragten
für die Realschulen in Oberbayern-West